Norwegen: Tromsö, das Polarmuseum, ein „Must-See“ für alle Amundsen-Fans

Bei uns ist es ja auf Reisen immer so eine Frage, welches und ob wir ein Museum besuchen – warum? Weil die Zeit halt immer ein wenig knapp ist und wir uns gut überlegen, wofür wir sie verwenden. Hier in Nordnorwegen im Winter mit kurzen Tagen und kühlen Temperaturen (ja, kühl, nicht kalt! es ist bisher immer wo rund um den Gefrierpunkt gewesen und kalt fängt bei minus 10 an) geht man aber sehr, sehr gerne nach drinnen. Das ist aber wirklich nicht der einzige Grund, warum ihr das Polarmuseum besuchen sollt!

Wenn ihr den Hafen entlang spaziert in Richtung Brücke, dann kommt ihr unweigerlich beim Museum vorbei. Es ist ein schmuckes kleines Haus mit roter Holztäfelung und weißen Kreuzfenstern. Das Gebäude stammt aus 1830 und war dereinst eine Zollstation. Gleich nach dem Eingang findet ihr die Kasse und bekommt dort auch einen Folder auf Deutsch ausgeliehen, der euch durch die Ausstellung begleitet und diese genau Exponat für Exponat erklärt. Das meiste ist aber ohnehin auf Englisch und oft auch auf Deutsch beschrieben. Einziger Nachteil: ihr könnt eure Jacken zwar in eine Garderobe hängen, diese hat aber keine Schließfächer… Wir haben uns daher entschieden, lieber alles mitzunehmen.

Gleich zu Beginn geht es um das Leben oberhalb des Polarkreises – Robbenjagd, Walfang und auch die Jagd nach Eisbären waren hier Normalität zum Bestreiten des Alltags. Was für uns heute grausam und roh wirkt, war für die Bewohner ein fixer Bestandteil ihres Lebens. Die Ausstellung ist sehr schön gestaltet mit vielen Schaukästen, Exponaten und Gegenständen. Gleich am Beginn können wir in eine Überwinterungs-Hütte der Insel Spitzbergen schauen, hören die Hunde im Hintergrund heulen und tauchen in die damalige Zeit ein. Es gibt wirklich viel zu schauen und zu lesen. Nehmt euch genügend Zeit!

Der erste Stock ist den Entdeckern und Abenteurern gewidmet – Roald Amundsen ist hier die Hauptperson, aber wir erfahren auch viel generell über Polar-Expeditionen. Die Exponate sind vielfältig und gehen von er Flagge, die er als erster Mensch auf den Südpol setze bis zu seinem ausgestopften Hund. Man könnte hier Stunden verbringen, würde man wirklich alles lesen und betrachten. Hier geht es über Treppen auch noch bis direkt unter den Dachstuhl – man hat das Gefühl, es wurde wirklich jedes Fleckchen im Haus ausgenutzt. Hier im Dachgeschoß gibt es auch die Möglichkeit, sich hinzusetzen – leider ohne Möglichkeit Kaffee oder andere Getränke zu kaufen – aber ein kleines Päuschen ist doch trotzdem was Feines.

Am Tag unseres Besuches war etwas Besonderes: ein neuer Museums-Teile wurde eröffnet! Er beschäftigt sich mit den Samen und deren Kultur. Hier sind Kleidungsstücke und Fotos ausgestellt. Bei der Eröffnung – war der totale Zufall für uns – gab es auch eine Vorführung eines Gesanges und Tanzes der Samen.

Wenn ihr noch gerne ein Souvenir kaufen möchtet – hier gibt es natürlich einen kleinen angeschlossenen Verkaufsbereich.

Polarmuseum:

Søndre Tollbodgate 11B, 9008 Tromsø

Öffnungszeiten:

tgl von 11:00 – 17:00 zwischen 1.9. und 31.5., im Sommer 9:00 – 18:00

Eintrittspreis:

70 NOK/ Erwachsenen

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