Kos: Schiffausflug nach Nisyros mit Absteigen in den Vulkan-Krater
Rund um Kos gibt es Vulkane? Nein, oder? Doch! Die kleine und beschauliche Nachbarinsel Nisyros beherbergt gleich mehrere, die in einem riesengroßen Krater mitten in der Insel liegen. Entstanden bei einem gewaltigen Vulkanausbruch. Drinnen ein aktiver Vulkan, wo es nach faulen Eiern riecht und Rauch aus dem Boden aufsteigt. Ein Ausflug der Extraklasse mit Schifffahrt, griechischem Dorf wie früher und Vulkan-Besuch!
Wir sind ja nicht die Strandlieger und Sonnenanbeter. Spätestens nach einem Tag am Pool oder Meer und dem ersten ausgelesenen Buch werden wir kribbelig. Zu viel hat das Reiseziel zu bieten. Schon zu Hause, sobald gebucht ist, schaue ich mal nach, was es denn so zu erleben gibt. Welche Sehenswürdigkeiten, Naturphänomene oder sonstige „Must-See“. Hier auf Kos ist sofort klar: der Vulkan, der muss besucht werden!
Der Bus von Phyton-Tours holt uns vom Hotel ab und bringt uns in den Süden zum Abfahrtshafen. Von dort geht es in rund einer Stunde mit dem Ausflugsschiff hinüber auf die kleine Insel Nisyros.
Schifffahrt nach Nisyros!
Wir suchen uns einen Platz am Sonnendeck und genießen die Aussicht auf Kos, kleine Inseln ringsum und natürlich auf unser Ziel. Allein die Anreise ist schon Erlebnis pur! Eine klasse Schifffahrt auf der ruhigen Ägäis. Knapp vor der Insel siehst du zu deiner Rechten eine Insel mit einem Steinbruch. Hier wird Bims abgebaut, die Insel heißt Gyali.
Im Hafen von Mandraki legt unser Schiff an. Während der Saison fahren täglich mehrere Ausflugsschiffe hierher. In der kleinen Stadt ist daher einiges los, aber deutlich weniger als etwa in Kos-Stadt. Zumindest jetzt Ende September. Hier kannst du dich so richtig durch die Straßen treiben lassen und das Griechenland der früheren Zeiten genießen. Es ist als wäre die Zeit stehen geblieben. Obwohl es auch hier die klassischen Souvenirläden wie auf Kos zu finden sind, wirken sie doch weniger plakativ und grell. Vielleicht liegt es an den schmalen Gassen, die alles heimeliger und niedlicher aussehen lassen.
Bilderbuchdorf Mandraki auf Nisyros
Wir gehen tief in den Ort hinein, da wir zum Kloster aufsteigen möchten. Unser Reiseführer nennt die Stufen hinauf, die Zahl hab ich vergessen. Aber es sind nicht viele und jede einzelne ist den Blick auf den Ort und das Kloster selbst wert. Panagia Spiliani ist ein wichtiger Wallfahrtsort für die Griechen, die am 15. August hierher pilgern. Nur zwei Euro kostet es, zum Kloster aufzusteigen und es zu besuchen.
Ein paar Stufen und eine geniale Aussicht: Kloster Panagia Spiliani
Schon im Aufstieg bietet sich dir ein malerischer Ausblick auf den Ort. So richtig über den Dächern bist du, wie lieblich! Im Inneren des Klosters kannst du in eine kühle Felsgrotte absteigen, wo du wunderbare Ikonen bewundern kannst. Es ist ein ganz besonderer Ort mit einer einzigartigen Atmosphäre! Genieß ihn und lass ihn auf dich wirken!
Mitten im Ort ist der Dorfplatz, der Platia Ilikimeni. Unser Führer hat uns das Lokal hier zum Einkehren empfohlen und er hatte recht. Gerald isst Eintopf von den freilebenden wilden Ziegen und ich genieße verschiedene Feta-Sorten. Alles regional erzeugt und gekocht! Unter dem riesigen Gummibaum im Zentrum des Platzes ist es herrlich kühl und ein geniales Mikroklima!
Hohlakia – Bodenmosaike vom Feinsten
Wenn du so durch die Gassen schlenderst, schau immer auch auf den Boden. Hier gibt es wunderschöne Bodenmosaike, die Hohlakia genannt werden. Helles und dunkles Gestein wird zu verschiedenen Motiven kombiniert! Auch bei Hauseingängen oder auf den Plätzen siehst du diese Mosaike!
Auf unserem Ausflug haben wir genügend Zeit, das Kloster und den Ort zu erkunden. Ein Mittagessen und später ein Eiskaffee an der Hafenpromenade gehen sich locker aus!
Einmal mitten im Vulkankrater stehen auf Nisyros
Ein Bus bringt uns nun ins Innere der Insel, hoch über enge Serpentinen-Gassen und dann ins Tal. Erst jetzt wird uns bewusst, dass hier mal ein Berggipfel war und wir gerade in den Krater eines riesigen Vulkans hinunter fahren. Da muss ja gewaltig was los gewesen sein, bei diesem Ausbruch! Der Kessel vulkanischen Ursprungs heißt Caldera, diese hier ist rund drei bis vier Kilometer breit und 250 Meter tief. Nisyros selbst ist neun Kilometer breit.
Grüne Insel Nisyros mit Ziegen, Oliven und Feigen
Spannendes gibt es auch auf den Hängen am Rand zu sehen: viele, viele Steinterrassen zeugen von der früheren Nutzung der Insel. Heute wachsen hier Oliven und Feigen. Wilde Ziegen ziehen herum. Würzige Kräuter bilden dichte Flächen. Die Insel ist eine „grüne“ Insel, auch jetzt am Ende der Saison schaut es hier frisch aus. Und das, obwohl Regen hier eine Seltenheit ist!
Unten im Krater erinnert es uns an eine Mondlandschaft, karg, sehr karg. Der Bus parkt sich ein und vor uns liegt er, der Stefanos Krater. In diesen können wir absteigen. Was für eine Erlebnis. Schwefelgeruch liegt in der Luft, aus kleinen Öffnungen steigt Rauch aus. Ein schmaler Pfad bringt uns hinunter (Gute Schuhe nicht vergessen!) und dann stehen wir mitten in diesem Naturwunder!
Stefanos Krater mit Schwefelduft und Rauchschwaden
Rund 330 Meter ist der Durchmesser dieses um die 5.000 Jahre alten Kraters. Je weiter wir absteigen, desto intensiver wird auch der Geruch. Die durchlässigen Stellen am Boden sind abgesperrt, sonst kannst du hier frei herum spazieren. Wer hätte das gedacht, dass wir in einem aktiven Vulkan mitten drinnen stehen werden? Bevor du jetzt Sorge hast, der Boden unter dir könnte sich plötzlich öffnen und Lava spucken. Der letze Ausbruch war 1888! Phasen mit erhöhter Seismizität gab es aber immer wieder einmal.
Auch hier ist genug Zeit, alles in Ruhe zu erkunden. Von oben in den Krater hinunter schauen, unten eine Runde zu gehen und noch die ganze Umgebung auf sich wirken lassen. Wie beeindruckend!
Unser Fazit zum Ausflug nach Nisyros
Du hast nur Zeit für einen Ausflug? Dann ganz klar, auf nach Nisyros! Warum? Ganz klar, der Vulkan. Wo kannst du schon mitten in einem Krater stehen? Grund zwei ist das liebliche griechische Dörfchen Mandraki! Griechenland wie es früher einmal war, als STS sangen „Und irgendwann bleib i dann dort!“