Hausboot Elsass, die höchste Schleuse Frankreichs
Schiffshebewerk, Tunnel und dann noch die höchste Schleuse Frankreichs mit rund 16 Metern. Unsere Fahrt mit dem Hausboot im Elsass ist mehr als abenteuerlich für uns. Als Anfänger auf unserer ersten Hausboot-Reise sind wir zwar aufgeregt, jedoch völlig grundlos. Die Fahrt in die Tiefe verläuft völlig reibungslos und entspannt!
Es ist Tag zwei unserer einwöchigen Hausboot-Fahrt im Elsass, als wir zur Schleuse in Rechicourt-le-Chateau kommen. 1965 erbaut ersetzt sie sechs Schleusen und spart somit der Schifffahrt wirklich viel Zeit! In rund dreißig Minuten überbrückt ein Boot heute den Höhenunterschied, früher dauerte es sechs Stunden.
Die Schleusenkammer ist sechs Meter breit und 40 Meter lang. Das Volumen beträgt 3796 Kubikmeter. Stromabwärts wird die Schleusenkammer mit einer Hubtür geschlossen, stromaufwärts sind es 20 Meter hohe Bogentüren. Alles wird von einer Betriebskabine aus gesteuert!
Eine Ampel zeigt uns wie bei allen Schleusen, ob wir in einfahren dürfen. Hier kann es durchaus sein, dass du eine Stunde wartest, je nachdem, was gerade an der Schleuse passiert. Wir legen an einem der Wartepoller an und machen einen kleinen Spaziergang.
Du kannst die alten Schleusen besichtigen und hinunter zur Ausfahrt gehen. Oben und unten gibt es Bänke und Tische. Bist du neugierig, wie das geht, dann schau einfach in die Schleuse hinunter. So kannst du beobachten, wie denn das mit 16 Metern geht.
Als Grün wird, fahren wir gemeinsam mit einem zweiten Hausboot in die Schleuse. Anders als bei den normal hohen Schleusen werden die Seile nicht um einen Poller außen am Rand geschlungen, sondern es gibt welche, die mit dir hinunterfahren. Dh. du musst kein Seil nachlassen, sondern es bleibt immer gleich und fährt mit dem Schiff nach unten. Anmachen wie beim Anlegen sollst du aber dennoch nicht, damit du im Fall der Fälle schnell reagieren kannst!
Der Schleusenwärter zeigt uns das mit den Pollern, das ist angesichts der 16 Meter schon ein gutes Gefühl, wenn man quasi vom Profi ein OK bekommt, dass alles richtig gemacht ist.
Schon geht es los. Sanft geht es in den Schlund hinunter. Ja, es schaut recht gruselig aus, wie ein Höllenschlund. Oben stehen Schaulustige, die immer kleiner werden. Die dunklen Wände, an denen das Wasser hinuntertropft, verströmen eine eigene Stimmung. Dafür ist es wirklich einfach! Unten angelangt öffnen sich die Tore, Leinen los und hinaus ins Helle!
Bei der Rückfahrt ist es genau umgekehrt. Ein wenig gruselig ist die Einfahrt in das dunkle Loch. Das mit den Pollern wissen wir bereits und ich bin sehr froh, dass wir die erste Fahrt von oben nach unten mit den Erklärungen des Wärters hatten. Unten kann uns natürlich keiner helfen oder uns etwas sagen. Da wir die Technik bereits kennen, ist es logisch, was zu tun ist.
Für dich gibt es hier extra ein Foto dieser Poller, falls du zuerst von unten kommst. Dann weißt du, wie sie aussehen!
Ein klasse Erlebnis! Echt spannend, was technisch alles möglich ist. Für uns als Anfänger am Hausboot wirklich leicht und gut machbar. Es schaut wilder aus als es ist.
In der Rückschau stellen wir beide fest, dass wir es unterschiedlich empfanden. Gerald gruselte mehr beim Hinunterschleusen, wenn es immer mehr in den dunklen Schlund hinunter geht. Für mich war das Einfahren in die düstere Kammer ärger. Wir würden es jederzeit wieder machen!
Möchtest du vor dem Hausbooturlaub noch ein paar Tage anhängen, weil du wie wir eine weite Anreise hinter dir hast, dann schau dich in unseren Artikeln rund um Strassburg und dem Elsass um. Hier findest du viele Tipps für deine Reise in den Elsass.
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Du bist wie wir mit einem Hund unterwegs? Hier findest du alles rund um unseren Hausbooturlaub mit Hund.
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