Gardasee: wandern rund um Limone auf dem A12

Quirlig sind die Gassen von Limone am Westufer des Gardasees wohl immer in der Saison, die spätestens mit Ostern startet. Dicht gedrängt geht es durch die verwinkelte Altstadt, vorbei an vielen Geschäften rund um das Thema Zitronen und Restaurants. Doch schon wenige Höhenmeter über den Dächern der Stadt findest du eine hübsche kleine Klamm, feine Steige durch den lichten Wald und unzählige Olivenhaine. Ruhig ist es hier und einsam, ein herrlichen Kontrast zum bunten Trubel unten am See! Und als kleinen Bonus gibt es am Beginn und am Ende des Waldpfades ein Ristorante zum Einkehren. Wanderer-Herz, was willst du mehr? Also auf zum Wandern über Limone!

Und plötzlich bist du in einer kleinen Klamm - mit Blick auf Limone und den Gardasee!
Und plötzlich bist du in einer kleinen Klamm – mit Blick auf Limone und den Gardasee!

Kurzfassung

Weglänge: 5,5 km

Höhenmeter Anstieg: 374 hm

Durchschnittliche Gehzeit: 2:45 – bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!

Schwierigkeit: der Untergrund wechselt von Asphalt über Waldweg zu leichtem Steig. Wanderschuhe passen super, aber auch Trekkingschuhe reichen. Es gibt im Steigbereich immer ein Geländer.

Kondition: der Aufstieg ist recht gemütlich, einzig ein klitzekleines Stück nach dem Waldabschnitt geht ein wenig steiler hinauf. Nimm dir aber dennoch genug zum Trinken mit, besonders an einem heißen Tag

Markierung: meist gibt es die Markierung A12, im Ort nicht mehr, aber da kannst du dich an Kirchturm und See orientieren.

Weg-Alternativen: du willst mehr Höhenmeter? Die kannst du haben: bei der Kreuzung zum Abstieg nicht hinunter, sondern weiter zum Gipfel!

Parken: Parkhaus Limone, es gibt aber noch zahlreiche andere Parkmöglichkeiten. Wir sind vom Hotel zu Fuß nach Limone gegangen.

Link: Parken

Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: herrlich – kleine Klamm, Wald mit Seeblicken, Olivenhaine, See, Altstadt…. deluxe!

Einkehr/ Rast: am Ende der Klamm und nach dem Waldabschnitt befindet sich ein Ristorante. Wir tranken leckeren Cappuccino bei La Milanesa, hier kannst du auch ein Apartment mieten. Am Ende der Tour findest du die Bar Campaldo. Hier kann ich dir nur Maps verlinken, da es keine Webseite gibt. Die vielen Google-Bewertungen machen uns jetzt fast ein bisschen traurig, dass wir nicht eingekehrt sind. Soll ja sehr lecker sein.

Unsere Wanderung über und durch Limone

Egal, wann wir in Limone durch die Altstadt schlendern: sie ist immer überaus lebendig und von vielen Menschen besucht. Nach einer Runde zur Seepromenade und durch die kleinen Gasse gehen wir hinauf bis zum Einstieg in die kleine Klamm. Welchen Weg du dafür wählst, ist ganz gleich, lass dich treiben, aber schau, dass du dabei bergauf gehst.

Entlang eines munteren Baches!

In die kleine Klamm entlang des Baches kannst du auf der Höhe einsteigen wie auf unserem Track oder aber schon weiter unten im Ort. Selbst unten beim Seeufer lässt sich die Tour entlang des Baches beginnen. Je nachdem, wo du parkst oder dein Hotel hast. Der Weg ist wirklich herrlich und angenehm im Schatten von Bäumen. Das Wasser plätschert mal laut, mal leise über die Steine, bildet kleine Wasserfälle und schafft ein wunderbares Mikroklima mitten in der Stadt.

Immer wieder gibt es Bänke entlang des Weges, du kannst hier so richtig entspannen. Der Anstieg ist sanft und gemächlich. Oben angelangt, verlassen wir den Bach und gehen ein paar Schritte auf die Straße hinauf. Welch Überraschung – ein Ristorante mit Terrasse. Im Blick der Gardasee und das Bergmassiv des Monte Baldo. Klar, da muss eine kleine Pause gemacht werden. Cappuccino und Aqua Minerale gehen doch immer, oder?

Eine kleine Pause gefällig? Cappuccino und Aqua Minerale gehen immer bei uns!
Eine kleine Pause gefällig? Cappuccino und Aqua Minerale gehen immer bei uns!

Gleich nach den Gebäuden sehen wir schon die Wanderwegweiser und eine Übersichtskarte. Wir entscheiden uns für den Weg A12. Die ersten Höhenmeter überwinden wir auf Stiegen. So ein bisschen Sächsische-Schweiz-Feeling kommt auf. Falls du noch nie dort wandern warst: dort gibt es gefühlt unendlich Stiegen. Es ist, als wären Stufen dort erfunden worden.

Nur ein paar Stufen, dann ein Waldpfad

So wild ist es hier nicht, ein paar Kehren, dann enden die Stiegen und ein Waldpfad bringt uns weiter auf diesen herrlichen Panoramaweg um den Berg herum. Der Untergrund ist ein Mix aus losem Schotter, Erde und Felsen. Einfach zu gehen, aber doch für gutes Schuhwerk. Immer wieder staunen wir beim Wandern über die phantastischen Ausblicke auf den See und Limone. Der Weg selbst bietet uns mit überhängenden Felsen und lichtem Wald spannende Kontraste.

Aussichten genießen – wie herrlich es doch hier ist!
Aussichten genießen – wie herrlich es doch hier ist!
Ein paar Stufen sind es, dann wird es gemütlich!
Ein paar Stufen sind es, dann wird es gemütlich!

Nach all dem Trubel im Ort tut uns die Ruhe hier so richtig gut, hin und wieder treffen wir Wanderer, aber sehr selten. Die Wegführung ist sehr einfach – zu Beginn gibt es keine Alternativen und bei der ersten echten Gabelung befindet sich eine Markierung. Ein kleines Stück geht es dann noch gemeinsam mit der Route auf den Monte Breals (Nummer 112) bergauf, dann verlassen wir die Weg. Unsere Tour zweigt nach links ab, wieder perfekt markiert!

Was für Ausblicke!

Nach einer Kurve gibt es einen ganz besonderen Ausblick: ein Zitronen-Anlage aus alten Zeiten. Die hohen Säulen, die Nischen – was für eine Arbeit! Auch wenn wir mittlerweile wissen, dass Limone nicht von Zitrone kommt, so gibt es hier sehr viele Überreste des Zitronenanbaus. Eine renovierte, die Limonaia del Castel, wollen wir heute noch besuchen!

Am Ende unseres Waldweges wechseln wir auf eine kleine Straße, die bergauf geht. Das ist nun ein steiles Stück, aber es ist wirklich kurz. Und: danach gibt es das zweite Lokal! Mit dem Erreichen des Ristorante hast du auch den Anstieg hinter dich gebracht! Nun geht es nur mehr bergab!

Dazu überqueren wir einen Bach auf einer Brücke und beobachten eine große Hühnerschar zu unserer Linken. Die Straße spazieren wir entlang des ausgetrockneten Bachbettes nach unten. Spannend, jetzt fließt hier kein Tropfen, aber die Größe des gemauerten Verlaufs lässt auf große Wassermassen im Frühling schließen.

Durch Olivenhaine, so herrlich!

Vorbei an Olivenbäumen geht es hinunter zu einer Straße, die wir überqueren. Gleich gegenüber führt unser Gehweg weiter dem Bach entlang Richtung See. Wieder sind es die hübschen Oliven, die uns begleiten. Am Ende beginnt eine Hotelanlage. Achtung: hier nicht bis nach unten an die Hauptstraße absteigen (wie wir es tun….), sondern eine Etage darüber nach links gehen. Es ist eine kleine, schmale Straße mit wenig Verkehr. Am Ende des eingezeichneten Fuß- und Radweges bringen uns Stufen hinunter zur Hauptstraße.

Was für ein Wanderweg – vorbei an Olivenhainen!
Was für ein Wanderweg – vorbei an Olivenhainen!

Dort ist ein Zebrastreifen und gleich gegenüber wieder Stiegen. Sie gehen hinunter bis an den Kiesstrand. Sehr fein. Hier kannst du eine Pause machen und die Sonne genießen. Also bei Top-Wetter und warmen Temperaturen die Badehose einpacken!

Am Ende des Kiesstrandes beginnt der Campingplatz – das passt uns gut, so können wir mal ein wenig schauen, ob es uns hier mit unserem Franz (das ist unser Wohnmobil) gefallen würde. Vorne bringen uns ein paar Stufen wieder an den kleinen Kiesstrand. Es geht bei ein paar Hotels vorbei. Hier gehen immer wieder Menschen spazieren, es stößt sich keiner vom Hotel über die Fußgänger. Wenn du das allerdings nicht möchtest, dann musst du eine Etage weiter oben gehen. Also nach dem Ende des Fußweges nicht über den Zebrastreifen, sondern oben weiter nach Norden. Oder aber du steigst zum See ab, bleibst am Kiesstrand zum Baden und gehst dann wieder hinauf.

Gleich neben dem Campingplatz ist ein breiter Kiesstrand.
Gleich neben dem Campingplatz ist ein breiter Kiesstrand.
Stehen, genießen und staunen – der Gardasee verzaubert uns immer wieder aufs Neue!
Stehen, genießen und staunen – der Gardasee verzaubert uns immer wieder aufs Neue!

Nach einem weiteren Strandabschnitt treffen wir auf den Bach, dem wir zu Beginn unserer Wanderung auf der Route A12 gefolgt sind. Hier mündet er in den Gardasee. Auf einer Brücke überqueren wir ihn und spazieren immer weiter Richtung Zentrum. Du merkst gleich, wenn du dich näherst: die Menschen werden schlagartig mehr! So endet unsere Wanderung wo sie begonnen hat, in Limone.

In der Altstadt hast du wieder die Qual der Wahl: Gelati, Spaghetti oder doch lieber noch in die Limonaia? Dafür entscheiden wir uns. Hier der Link zu unserem Besuch: Limonaia. Gelati nachher, Spaghetti dann im Hotel! Doch dorthin müssen wir dem neuen Radweg folgend heimmarschieren!

Tourdaten

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