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Gardasee: wandern auf dem Ponale, der Panoramastraße hoch über dem See

Ein Muss für jeden Gardasee-Besucher: der grandiose und geschichtsträchtige Ponale. Die alte Panoramastraße verbindet Riva del Garda mit dem Ledrosee. Heute ist sie Wanderern und Radfahrern vorbehalten. Ein Augenschmaus mit beeindruckenden Ausblicken und spannenden Relikten aus der Kriegszeit.

Einfach zu gehen, mit wenigen Steigungen und dafür Erlebnis pur - bleibt nur Zeit für eine Wanderung, dann sollte es der Ponale sein! Wir haben uns verliebt!

An die Felsen geschmiegt verläuft die Ponale, die alte Straße hoch über dem Gardasee. Ein Muss für jeden Wanderer.

Kurzfassung

Weglänge: 10,4 km

Höhenmeter Anstieg: 380 hm

Durchschnittliche Gehzeit: 3:35 - bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!

Schwierigkeit: staubige Straße, einfach zu gehen und Römerweg mit Steinen

Kondition: angenehme Steigungen, nie richtig steil.

Markierung: einfach immer der alten Straße nach und dann ins Tal hinein gut markiert

Weg-Alternativen: weiter gehen ins Tal hinein oder aber beim Lokal schon umdrehen!

Parken: Parkhaus in Riva

Link: Parkhaus

Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: herrliche Landschaft und mit den Verteidigungsanlagen sehr spannend!

Einkehr/ Rast: vorne am Umkehrpunkt, wenn du nicht mehr ins Tal hinein gehst.

Link zum GPS-Track

Unsere Wanderung auf dem Ponale!

Eines war für uns schon auf der Anfahrt zum Gardasee klar: wenn sich nur eine einzige Wanderung ausgeht, dann wird es der Ponale. Jene alte Verbindung zwischen Riva und dem Ledrosee, wo noch beeindruckende Festungsanlagen von uns Österreichern ab 1860 in den Fels gehauen an die Kämpfe um dieses Land erinnern.

Parkhaus oder Parkplatz am Ende von Riva

Der Start liegt im malerischen Städtchen Riva am Nordende des Gardasees. Gleich zu Beginn, wenn man wie wir von Limone kommt, gibt es links einen Parkplatz am See und wenig spöter rechts ein Parkhaus. Beide sind perfekte Ausgangspunkte. Für den ganzen Tag im Parkhaus bezahlen wir 13 Euro, stehen sicher und gut. Je später du kommst, desto schwieriger wird es mit der Parkplatzsuche. Also lieber früh aufstehen und nach der Tour noch Riva genießen.

Der Straße entlang geht es nach Süden bis ans Ortsende. Kurz vor dem Tunnel musst du die Straße wechseln, gegenüber beginnt unser Weg. Schon nach den ersten Metern gibt es zwei Möglichkeiten, der Ponale ist der oberer!

Immer dem Ponale nach!

Ab jetzt hast du keine Möglichkeit mehr, falsch zu gehen. Einfach immer dem Verlauf der einstigen Straße folgen bis du ein Lokal erreichst. Ja, ich verrate es gleich zu Beginn: es gibt ein Lokal auf der Stecke. Und besonders für uns Ladies wichtig: dort findest du auch ein WC.

Der Weg ist meist sandig mit Schotter, also kein Asphalt, wie man es von einer ehemaligen Straße annehmen könnte. Außer in den Tunneln, da ist es betoniert. Unsere Vermutung ist ja, dass der unebenere Bodenbelag verhindern soll, dass die Radfahrer zu schnell fahren. Denn bergab würde es sich natürlich anbieten, ein wenig zu rasen. Aber Wanderer und Radfahrer teilen sich die Ponale.

Blick zurück vom Ponale nach Riva!

Atemberaubende Ausblicke und alte Festungen

Der Panoramaweg bietet atemberaubende Ausblicke zurück nach Riva, auf das Massiv des Monte Baldo gegenüber und den Gardasee unter uns. Heute findet eine Regatta statt, unzählige kleine Segelboote, Optimisten wie Gerald weiß, bevölkern das Wasser. Teils in Formation, teile wild durcheinander zaubern sie weiße Lichtpunkte auf das Blaugrün des Sees.

Immer wieder entdecken wir Stufen, Türen und Bunkeranlagen - sie stammen von uns Österreichern. Auf Höhe des zweiten und dritten Tunnels erreichen wir die berühmte „Tagliata del Ponale“, eine ab 1850 als Strassensperre zur Abwehr der Grenzen erbaute Festung, mit Tunnel, Stollen und Schützengräben. Eine lange, in den Berg gehauene Treppe führt bis zum Seeniveau hinunter. Am Hang, direkt vor einem Tunnel führen Stufen und ein schmaler Pfad hoch zu steinernen Posten. Der Ausblick ist herrlich, der Umweg zahlt sich aus!

So spannend, die alten Wehranlagen mit Bunkern und Stellungen an der Ponale!

Nur mit Brille bei Wind!

Wenn es windig ist - und das ist es ja bekanntlich häufig am Gardsee - fliegt hier der Sand nur so herum. Also vergiss unter keinen Umständen eine Sonnenbrille oder sonstige Schutzbrille. Teilweise ist der Staub wirklich extrem, gefühlt wie am Strand oder in der Wüste bei Sturm! Auch ist es hier oben gleich mal ein wenig kühler. An kühlen Tagen gehst du am besten am Vormittag hinauf, wenn der Weg schön in der Sonne liegt. Ist es ein heißer Sommertag, dann passt der Nachmittag besser. Dann ist Schatten auf den meisten Wegabschnitten.

Am Einschnitt des Tals hoch zum Ledrosee liegt idyllisch das Lokal Ponale Alto Belvedere. Hier kannst du deine Pause genießen oder zumindest auf ein Aqua Minerale oder einen Cappuccino einkehren. Bist du von der Wanderung hierher schon müde, dann kannst du einfach umkehren und den selben Weg zurück nach Riva gehen.

Vom Ponale ins Tal hinein!

Wir steigen noch ein Stückchen Richtung Ledrosee auf. Dazu geht es an der Bar vorbei und gleich nach rechts. Es ist ein betonierter guter Weg, eine ehemalige Straße, die uns in großzügigen Serpentinen weiter hinauf bringt. Auch von hier gibt es immer wieder spannende Ausblicke. Dann wandern wir recht eben weiter nach hinten ins Tal. Zwischen den beiden Berghängen erstreckt sich ein grünes Tal, wo ein spannender Lost Place heraufschaut. Es ist das ehemalige Wasserwerk, wo nur mehr ein paar Mauern stehen und vieles schon verwachsen ist. Schaut sehr spannend aus!

Etwas später geht links vom Weg, mit Wanderwegweisern markiert, ein Pfad hinunter ins Tal. Auf diesem überqueren wir den Ponale und steigen auf der anderen Talseite wieder zur Straße auf. Dieser folgen wir jedoch nur ein klitzekleines Stück. Vor dem Tunnel geht es schon wieder weg von ihr auf einen Wanderweg. Vom Untergrund und der Stimmung folgt nun der schönste Wegabschnitt. Es schaut wie ein alter Römerweg (zumindest in Österreich sind die Römerwege immer so…) aus, seitlich ist eine alte Steinmauer und auf der Hangseite finden sich schroffe Felsen. So idyllisch und sehr ruhig. Ist die Ponale bis zum Lokal noch sehr frequentiert, so sind wir hier fast alleine unterwegs.

Und zum Abschluss nach Riva!

Langsam bringt uns dieser Pfad hinunter auf die alte Straße, der wir nach links folgen. Auch hier kannst du dich nicht wirklich irren, da du das Lokal schon siehst. Nach einer scharfen Kurve schau nach links auf den Hang - ein Wasserfall bricht aus den Felsen heraus!

Am Rückweg sind wir schon fast allein unterwegs - herrlich!

Der Rückweg ist gleich dem Hinweg und bringt uns zurück nach Riva. Es ist mittlerweile nachmittags geworden - und wir haben einen Bärenhunger. Zum Glück ist hier nicht so wie zu Hause in Österreich, wo es oft schwer ist, ein offeneres Lokal um diese Zeit zu finden. Erste Reihe am See, Spaghetti vor uns und ein kühles Mineral! Herrlich! Danach geht es noch auf ein Eis und einen Cappuccino in die Altstadt von Riva. Was für ein erlebnisreicher Tag auf dem Ponale!

Tourdaten

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