Gardasee: Limone an der Westküste
Pittoreske Gassen, angeschmiegt an die steile Westküste und ursprünglich nur über den Wasserweg erreichbar. Limone versprüht den lieblichen Charme eines ehemaligen Fischerdorfes, das trotz der Touristen so richtig Italien pur verkörpert.
Wem die Menschenmassen in der Altstadt zu viel werden, der packt seinen Rucksack und wandert ins Hinterland! Oder geht in das Zitronengewächshaus. Die Limonaia del Castel lockt mit Zitronenduft und einem Einblick in den historischen Zitronenanbau und auf die Dächer von Limone. Limone bietet dir viel – aber ist im Vergleich zu Malcesine und Riva deutlich teurer. Weniger in den Ristorantes oder bei den Eisgeschäften, aber bei den Souvenirs oder Kleidern.
Pfeiler und Mauern – Zitronenplantagen!
Die Mauerpfeiler der Zitronenplantagen erinnern noch heute an die einstige Bedeutung der Zitrone. Das milde Klima des Gardasees machten eine Kultivierung der wärmeliebenden Südfrüchte möglich. Mönche brachten im 13. Jahrhundert die erste Stämmchen von der Riviera mit in den Norden. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtete Familie Bettoni die erste Zitronenplantage. Limone erlebte einen gewaltigen Aufschwung! Um die wärmeliebenden Früchte hier zu kultivieren, musste ein Schutz vor den kühlen Wintertemperaturen errichtet werden. Die weißen Mauerpfeiler, die im Sommer „nackig“ der Stadt ihr Gesicht geben, werden im Winter mit Abdeckungen und Fenstern ausgestattet, damit der Frost draußen bleibt.
Ob nun der Name Limone von der gelben Frucht stammt, darüber wird diskutiert. Eine andere Theorie sieht den italienischen Begriff für Grenze, Limes, als Ursprung. Bis 1918 verlief hier die Grenze zu Österreich! Als Wahrzeichen der Stadt gilt jedoch unumstritten die Zitrone!
Die Limonaia del Castel
Woher auch immer der Name stammt, eines ist sicher: die Zitrone passt perfekt zu diesem Ort und prägt ihn bis heute. Ein Gefühl für die zitronige Geschichte des Ortes vermittelt ein Besuch in der „Limonaia del Castel“. Das alten Zitronengewächshaus bietet rund 70 Zitronen, Orangen und Mandarinen Platz. 1995 wurde es von der Gemeinde erworben und renoviert. Alte Gerätschaften sind ausgestellt und du findest hier viele Informationen! Übrigens: die historischen Gewächshäuser heißen Limonalen, nicht zu verwechseln mit den leckeren Limonaden 😉
Du findest das Del Castel im alten Ortsteil zwischen Via Orti und Via Castello. Auf mehreren Ebenen kannst du hier nicht nur die Pflanzen genießen, sondern auch den Ausblick auf den See!
Du möchtest mehr über das Zitronengewächshaus wissen? Der Link zu unserem Artikel: Limonaia
Olivenöl – ein Besuch in der Ölmühle!
Oliven und das kaltgepresste Öl sind typisch für Limone. Ein ganz besonderer Geschmack macht das Olivenöl zu einem beliebten Mitbringsel für Zuhause! In der Via Campaldo 10 findest du die Ölmühle, in der du das nach traditioneller Methode gepresste Öl kaufen kannst. Darüber hinaus gibt es typische Produkte aus der Region! Käse, Honig, Wein und Aufschnitte für die Jause zwischendurch oder für spöter als Erinnerung an die Reise.
Charmante Altstadt!
Über der charmanten Altstadt thront eine mächtige Kirche aus dem 17. Jahrhundert – San Benedetto. Mit der Kirche San Rocco findest du noch ein weiteres Gotteshaus. Die erste ist bekannt für ihre schönen Gemälde und die Marmor-Altäre. San Rocco besitzt eine vierhundert Jahre alte Sonnenuhr und wunderbare Renaissance-Fresken! Eines bieten sie dir aber beide: einen Ruhepol inmitten der quirligen Stadt. Und an heißen Tagen ganz profan ein wenig Abkühlung!
Museo del Turismo
Möchtest du ein wenig Museumsluft schnuppern? Das Museo del Turismo zeigt einen hübschen Querschnitt über die – wie der Name schon verrät – touristische Entwicklung des Ortes. Poster, Kalender, Reiseführer oder Souvenirs dokumentieren die Veränderungen. Interessant ist das spezielle Gen, das einige der Bewohner besitzen. Es schützt gegen Herz-Kreislauferkrankungen. Davon und über seinen Entdecken findest du Näheres im Museum!
Dolce Vita bei Capuccino!
Wie jede Stadt an See oder Meer verfügt Limone über einen, besser gesagt zwei Häfen. Porto Vecchio und Porto Nuovo verströmen jene Stimmung, die für uns den typisch italienischen Flair ausmacht. Wobei der kleinere der beiden noch lieblicher ist. Nimm dir genug Zeit für die Altstadt, schlendere gemütlich durch die Gassen. Und genieße das Dolce Vita bei einem Cappuccino oder einem cremigen Gelati!
Der neue Radweg entlang des Ufers ist spektakulär angelegt! Ein Spaziergang und eine Radtour machen hier wirklich Spaß, so nahe am See! Darüber hinaus gibt es zahlreiche Wanderungen von leicht bis schwer.
Kiesstrände – den Gardasee genießen!
Wie jeder Ort am Gardasee besitzt Limone einige Strände – erwarte hier aber nicht endlose, breite. Es sind kleine Buchten mit Kies, an denen sich Wassersportler und Badende tummeln. Allesamt eher klein, aber dafür umso hübscher! Hinten beim Campingplatz ist es ein längerer Strandabschnitt, der auch schön breit ist.
Mit dem Schiff nach Malcesine!
Wenn du von deinem Strand oder dem Hotelzimmer Richtung Süd-Ost dem See entlang schaust, dann siehst du Malcesine. Mehrmals am Tag fahren Fähren hinüber. Unser Tipp ist es, das Auto stehen zu lassen und per Schiff zu fahren. Du ersparst dir Stau und lästiges Parkplatzsuchen. Und eine Schifffahrt über den See ist etwas ganz Besonderes.
Die Fahrt dauert nur rund 20 Minuten. Malcesine besitzt eine beeindruckende Skaligerburg und eine sehr hübsche Altstadt. Falls du Bergluft schnuppern möchtest, dann kannst du auf den Monte Baldo fahren. Von oben hast du einen grandiosen Ausblick auf den Gardasee.
Unser Tag in Limone war geprägt von italienischem Flair, Gewimmel in der Altstadt, Düften in der Limonaia und herrlichen Ausblicken. Ein Besuch in dieser kleinen Stadt sollte bei deiner Reise an den Gardasee unbedingt dazu gehören. Ob mit dem Boot, dem Auto oder aber zu Fuß, falls du in der Nähe dein Quartier hast! Und ein bisschen Zitrone sollte dein Erlebnis abrunden, als Eis oder vielleicht mit einem Limoncello!
Wir genossen das Zitroneneis gleich am (nördlichen) Beginn der Altstadt, die Gelateria gehört zum Hotel All`Azzurro. Cremig, fruchtig und nicht zu sauer, ein herrliches Eis. Unser Tipp: schaut euch die Eistüten der Personen an, die aus der Eisdiele kommen. Hätte wir das gemacht, dann hätten wir uns ein schlechtes und teures Eis erspart. Nicht, dass man den Geschmack beim Anschauen erkennen kann, aber Konsistenz und Größe schon…