Fuerteventura: Witziges und Kurioses zur Kanareninsel

Wir sind ja so richtige Neugierdsnasen und lieben Gschichtln. Also die Geschichten, die nicht in einem Reiseführer stehen oder vielleicht nur irgendwo weiter hinten. Kleine Nebensächlichkeiten, Details oder Erzählungen, wo Phantasie und Wirklichkeit ineinander übergehen. Kurioses, das so typisch für ein Land, die Menschen oder eben eine Insel wie Fuerteventura!

Windmühlen und Fuerteventura…

  • Haben Windmühlen ein Geschlecht? Die auf Fuerteventura schon. Da gibt es die weißen, typischen Windmühlen, die du sicher kennst. Sie sind männlich und heißen „El Molino“. Und dann noch welche, die auf einem normalen Haus nur auf dem Dach montiert sind, also das Rad über dem Dach und nicht vor dem Haus. Das sind die weiblichen Windmühlen: la Molina.

  • Neben den weiblichen und männlichen Windmühlen siehst du welche, die uns mehr an den wilden Westen erinnern: die Chicago-Windmühlen, die Molinos de Chicago. Sie stammen auch wirklich aus Amerika und waren früher sehr wichtig für die Insel: mit ihnen wurde Grundwasser herausgepumpt.

Von Heiligen und Prozessionen

  • DieInselheilige, die Felsenjungfrau, wurde zum Schutz vor Piratenüberfällen in einer Felsenschlucht versteckt. Als die Gefahr gebannt war, fanden die Menschen die Statue nicht mehr. Jahre später hat sie ein Mönch zufällig wieder gefunden und zurück in die Kirche gebracht. An der Fundstelle wurde mitten im Nirgendwo eine kleine Kapelle zur Erinnerung errichtet.

  • Zur Erinnerung an dieses Ereignis findet an jedem dritten Septemberwochenende eine Prozession statt, wo die Statue der Felsenjungfrau von der Kapelle zur Wallfahrtskirche in Vega de Rio Palmas getragen wird. An diesem Tag pilgert so gut wie jeder brave Katholik zur Gottesmutter. Autos fahren an diesen Tagen wenige, nur die öffentlichen Busse für die Menschen, denen der Weg zu beschwerlich ist oder halt dann für den Heimweg. Will man die Felsenjungfrau sehen, muss man sich geduldig vor der Kirche anstellen, bis man dran ist. Am Abend wird sie dann meist noch einmal heraus getragen, damit auch wirklich alle die Chance haben, sie zu sehen!

Verkehr, Womos und Bausünden

  • Wie viele echte Verkehrsampeln gibt es auf Fuerteventura, was glaubst du? Eine, sonst nur ein paar Fußgängerampeln und ganz, ganz viele Kreisverkehre

  • Eine ganz andere Geschichte handelt von Bauruinen am nördlichen Ende der Dünen – diese liegen genau im Blickpunkt einer schicken 5-Sterne-Anlage. Was natürlich zu Beschwerden führte. Die Lösung? Die Bauruinen wurden rosa angestrichen… Und so stehen sie auch heute noch da (Selbst gesehen!).

  • In den Bergen siehst du Verkehrsschilder, die dich vor Wildwechsel warnen. Ja, Rehe und Hirsche wirst du hier nicht finden. Aber es gibt in der EU keine Schilder mit Ziegen – daher mussten diese aufgestellt werden. Gemeint sind aber die wildlebenden Ziegen, diese werden aber immer weniger.

  • Für uns total skurril: hier gibt es Wohnmobile in großer, großer Fülle. Noch nie haben wir auf engem Raum so viele getroffen und das auf einer Insel mitten im Atlantik. Wir haben nachgefragt: ein Teil kommt von den anderen Kanaren-Inseln herüber, ein Teil mietet hier und ein Teil lässt sich verschiffen. Aus Neugierde (eh nur schauen 😉 ) habe ich mal ein bisschen gegoogelt: so rund 1600 Euro Hin- und Rückfahrt für zwei Personen plus Wohnmobil.

Ziegen, Müsli und Hauptstadt-Namen

  • Falls du im Hotel bei den Müslis (zumindest bei uns stand es dort) ein leicht cremefarbiges Pulver stehen siehst, dann ist das Gofio. Es ist ein wichtiges pflanzliches Nahrungsmittel der Altkanarier. Geröstetes Getreide (traditionell Gerste) wird fein gemahlen. Man kann es sich über das Müsli streuen, eine süßen Brei machen oder in Kombination mit Ziegenkäse zu Kugeln geformt.

  • Apropos Ziegen: es gibt rund 50.000 davon auf Fuerteventura. Bei 100.000 Einwohnern kommen also zwei Menschen auf eine Ziege oder umgekehrt eine Ziege für zwei Menschen.

  • Eines noch zur Hauptstadt Puerto del Rosario (Hafen der Rosenkranzmadonna). Früher war Betancuria im Inselinneren die Hauptstadt. Seit 1860 ist es aber die Hafenstadt an der Ostküste. Damals hieß sie noch Puerto de Cabras. Was das heißt? Ziegenhafen und das fand man in den 1950er Jahren dann doch sehr unpassend für die Insel-Hauptstadt.

  • Fuerteventura soll ja starker Wind bedeuten. Würde gut passen, aber es gibt noch eine zweite Erklärung: großes Abenteuer. Passt irgendwie beides, oder?

Ganz klar, hier handelt es sich um eine männliche Windmühle!
Ganz klar, hier handelt es sich um eine männliche Windmühle!

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