Fuerteventura Ausflug: die Piraten-Höhlen von Ajuy
Dem kleinen Fischerdorf an der Westküste Fuerteventuras sieht man es nicht mehr an, gerade mal ein paar Häuser und wenige Einwohner sind es heute. Aber früher, da war es eine bedeutende Küstenstadt mit einem wichtigen Hafen, dem „Puerto de la Pea“. Dem Hafen der ehemaligen Inselhauptstadt Betancuria. Die Höhlen unweit von Ajuy dienten den räuberischen Piraten als Versteck und sind heute eines der Top-Ausflugsziele Fuerteventuras! Beim „Lokalaugenschein“ begeistert uns der wild tosende Atlantik und die schwarzen mystischen Höhlen!
Zuerst zur spannenden Geschichte des Ortes. Seit dem 15. Jahrhundert überschatteten Piratenüberfälle die Insel-Idylle. Mitte des 16. Jahrhunderts fand die größte Versklavung von rund 1.000 Inselbewohnern statt, ein paar Jahre später wurde die Hauptstadt Betancuria komplett zerstört.
Aus dieser Zeit stammt der schaurige Name des schwarzen Strandes von Ajuy: Totenstrand. Der Hafen der Hauptstadt war bei den Piraten besonders beliebt. Mordend und brandschatzend zogen sie über die Insel und führten viele Bewohner in die Sklaverei. In den Höhlen, die rund 600 Meter in den Felsen ragen, sollen sie ihre Beute versteckt haben. Ob das stimmt? Egal, es passt perfekt zu diesem wilden Ort.
Klein, aber fein: Ajuy!
Von alle dem ist heute nichts mehr zu erahnen. Am Ortsbeginn gibt es einen Parkplatz, von wo aus du durch die schmalen Gassen hinunter zum Meer gehst. Verlaufen? Nein, hier mit Sicherheit nicht. Es ist ein wirklich kleiner Ort. Am schwarzen Strand gibt es ein paar Lokale, ein Souvenirgeschäft und die öffentliche Toilette. So als kleiner Tipp: sie lässt sich nicht gut verschließen, also am besten eine zweite Person mitnehmen, zum Schmierestehen!
Wenn du Richtung Norden schaust, dann findest du am Ende des Strandes den Pfad, der dich zu den Höhlen bringt. Zu Beginn ist er noch recht breit, so dass mehrere Personen gemütlich aneinander vorbei gehen können, später wird er dann schmaler. Er ist aber immer gut zu gehen. Vom Schuhwerk empfehlen wir Trekkingschuhe oder welche, die dir einen guten Halt geben.
Gute Schuhe sind hier Pflicht!
Nach einiger Zeit kommt seitlich am Meer ein Bereich, in dem die ehemaligen Kalköfen zu sehen sind. Mittlerweile haben sie oben ein Gitter als Abdeckung. Hier gabelt sich der Weg – einer bringt dich hinunter zum Meer, der andere zu den Höhlen!
Vorm Abstieg zu den Höhlen kannst du ein paar Schritte nach oben zu einer Aussichtsplattform machen. Es ist ein hübscher Ausblick! Nach den Höhlen geht die schwarze Küste weiter und du siehst weitere Höhlen an der „Caleta Negra“, wie das Gebiet heißt. Diese können jedoch nicht einfach so zu Fuß besichtigt werden! Der Ausblick auf diese bizarre Küste ist jedoch herrlich!
Zu den Höhlen bringt dich ein schmaler Felspfad hinunter. Gut gesichert und mit herrlichen Ausblicken auf das wilde Meer. Dann erreichst du schon die großen Höhlen von Ajuy – Stufen bringen dich direkt in die erste hinunter. Von ihr kannst du in die nächste kraxeln. Die Wellen brechen sich tosend am Beginn der Höhlen! Was für ein Naturerlebnis! Obwohl hier alle Touristen-Rundtouren vorbei kommen, ist es dank der Dimension der Höhlen ein geniales Erlebnis.
Rund 20 Minuten Gehzeit je Richtung Ajuy – Höhlen!
Zurück geht es auf dem selben Weg wieder zum schwarzen Strand. Von der Zeit her bei gemütlichem Gehen rund zwanzig Minuten. Wir hatten eine Stunde Zeit hier und das hat perfekt gereicht, um die Höhlen ein wenig zu erkunden, den Ausblick zu genießen und noch einen Abstecher in den Souvenir-Shop zu machen. Ein hübsches kleines Geschäft mit unterschiedlichsten Dingen, die du als Erinnerung für dich oder als Geschenk kaufen kannst. In meinem Fall ist es ein hübscher Fisch aus Treibholz in Blautönen bemalt mit dem Schriftzug „Fuerteventura“ zum Aufhängen. Meinem Gerald kaufe ich ein hübsches Armband. Fein ist, dass es hier Produkte von der Insel gibt und nicht den oft so gängigen „Asien-Schmarren“.