Deutschland – Sächsische Schweiz: über die Schwedenlöcher zur Elbe und hoch zur Bastei

Der Besuch der Bastei gehört für jeden Urlauber in der Sächsischen Schweiz schlichtweg dazu – ist sie doch das mit Abstand berühmteste Ziel im Elbsandsteingebirge. Für viele heißt es: raus aus dem Auto, vor zur Brücke, Foto machen und wieder retour. Schade, finden wir, denn die Rundwanderung über die mystischen Schwedenlöcher hinunter in den Amselgrund und zur Elbe im Kurort Rathen und von dort dann aussichtsreich hoch zur Bastei lockt mit stimmungsvollen Motiven und entzückt das Auge mit wechselhafter Landschaft.

Die Bastelbrücke zur blauen Stunde - wer kennt sie nicht!
Die Bastelbrücke zur blauen Stunde – wer kennt sie nicht!

Kurzfassung

Weglänge: 8,2 km

Höhenmeter Anstieg: 237 hm

Schwierigkeit: Waldwege, Asphalt, Steig, Stiegen. Normale Trittsicherheit, gute Schuhe

Kondition: ein paar Höhenmeter bergauf – ein kleines Stück steiler, dann sehr moderat

Markierung: gut markiert

Weg-Alternativen: umgekehrte Richtung

Parken: am gebührenpflichtigen Parkplatz bei der Bastei

Landschaft/ Erlebnis: Felsformationen, Wald, Wasser, 5-Sterne-Tour

Fotografie: ein Paradies für Fotografen – Motiv reiht sich an Motiv

Einkehr/ Rast: in Rathen einkehren oder Jause mitnehmen.

Tipp: Basteibrücke im Sonnenaufgang!

Hundetipp: Wir hatten auf der Wanderung unseren Boxer mit – er konnte alle Abschnitte selbst gehen.

Beschreibung der Wanderung

Start unser Wanderung ist der gebührenpflichtige Parkplatz auf der Zufahrtsstraße zur Bastei. Gleich hinter dem Kassenautomaten am vorderen Ende beginnt unser Wanderweg zu den Schwedenlöchern. Tummeln sich am Parkplatz noch die Massen, genießen wir im Wald die Ruhe und Einsamkeit. Zuerst geht es recht eben in den Wald hinein und schon bald zum ersten Aussichtspunkt. Hier wartet ein Bankerl auf euch und ihr könnt die Felsformationen in Ruhe genießen und fotografieren.

Ein bisschen versteckt, aber gut zu finden: der Einstieg in den Wanderweg
Ein bisschen versteckt, aber gut zu finden: der Einstieg in den Wanderweg
Die erste Aussichtsplattform ist bald erreicht!
Die erste Aussichtsplattform ist bald erreicht!
Der Mönch - seht ihr ihn? Schaut so echt aus.
Der Mönch – seht ihr ihn? Schaut so echt aus.
So eine wilde Landschaft - immer wieder beeindruckend!
So eine wilde Landschaft – immer wieder beeindruckend!

Nun geht es weiter zu den Schwedenlöchern. Diesen Abstieg lieben wir sehr – kaum geht es um die Ecke, wartet eine ganz andere Welt auf den Wanderer. Mit jedem Schritt entdecken wir neue Steinskulpturen, von Mutter Natur geschaffen und über die Jahrhunderte immer wieder verändert. Wir steigen über unzählige Stiegen, schlängeln uns auf schmalen Pfaden abwärts und müssen immer wieder verweilen. Es lohnt sich die Schwedenlöcher aus beiden Perspektiven – beim Abstieg und beim Anstieg – zu betrachten. Baumruinen liegen in den Tälern zwischen den Felsen und Sprösslinge erobern die Felsen mit ihren jungen Trieben. Eine magische Welt, die den Wanderer ganz in ihren Bann zieht. Gerade, wenn es hier ein wenig nebelig ist, verwandelt sich die Natur in einen Zauberwald und lässt viel Raum für die Phantasie.

Selten treffen wir Wanderer, manche steigen vom Ampelgrund auf – sie gehen die Runde in die entgegengesetzte Richtung wie wir. Wir wählen gerne diese Möglichkeit, da die Bastei das Ende der Rundwanderung bildet. So ist es für uns stimmig und gerade die Schwedenlöcher sind im Abstieg besonders romantisch.

Eigentlich hätten wir die Stufen zählen sollen :)
Eigentlich hätten wir die Stufen zählen sollen 🙂
Auch im Detail gibt es viel Hübsches zu entdecken.
Auch im Detail gibt es viel Hübsches zu entdecken.
Hier darf die Natur ihr eigenes Gleichgewicht herstellen - Totholz bleibt liegen.
Hier darf die Natur ihr eigenes Gleichgewicht herstellen – Totholz bleibt liegen.
Der Blick zurück lohnt sich hier immer! Wieder eine neue Perspektive.
Der Blick zurück lohnt sich hier immer! Wieder eine neue Perspektive.
Was es nicht für viele Moose gibt...
Was es nicht für viele Moose gibt…
Eine der Engstellen - aber immer gut zu gehen.
Eine der Engstellen – aber immer gut zu gehen.

Unten geht es am Amselgrund hinaus und wir folgen dem Tal nach rechts Richtung Elbe. Doch zuvor verläuft der Weg entlang des Grünbaches, eines sanft dahinplätschernden Wildbaches. Am Ende erweitert er sich zum Stausee – auf einer Bootsfahrt könnt ihr dieses stille Gewässer erkunden. Nach der Staumauer führt die Straße immer weiter in den Kurort Rathen hinein. Wenn ihr vorne bei einer T-Kreuzung ansteht, dann wendet ihr euch nach rechts. So gelangt ihr direkt zur Elbe und auch zur Elbfähre, falls ihr ans andere Ufer übersetzen wollt. Hier befindet sich eine öffentliche Toilette, was für uns Frauen immer eine wichtige Information ist.

Am Stausee im Amselgrund angekommen. Hier könnt ihr Bootsfahren.
Am Stausee im Amselgrund angekommen. Hier könnt ihr Bootsfahren.
Viele Fische zum Greifen nahe!
Viele Fische zum Greifen nahe!
Die "Tote Oma" reizt uns ja immer!
Die „Tote Oma“ reizt uns ja immer!
So mächtig - besonders beim Blick von unten.
So mächtig – besonders beim Blick von unten.
Wie aus einer anderen Welt, oder?
Wie aus einer anderen Welt, oder?

Die Wegweiser zur Bastei führen uns wieder zurück Richtung Amselgrund, aber schon zuvor geht der Wanderweg nach links hoch. Der Anstieg ist nun schon resch, sind wir ja bei den Schwedenlöchern auch eine lange Zeit gemütlich talwärts gegangen. Es ist zuerst ein schmaler Steig, danach wird es aber immer breiter und auch von den Steigungen her gemütlicher. Der Ausblick auf die Elbe begeistert uns jedes Jahr aufs Neue.

Und jetzt geht es wieder hinauf. Aber recht gemütlich.
Und jetzt geht es wieder hinauf. Aber recht gemütlich.
Blick auf die Elbe! Pause beim Aufstieg.
Blick auf die Elbe! Pause beim Aufstieg.
Was für ein schöner Ausblick ins Elbtal mit den Tafelbergen dahinter.
Was für ein schöner Ausblick ins Elbtal mit den Tafelbergen dahinter.
Wetten trau ich mich ja nicht drauf, aber ich denke, das sind die vier Gänse.
Wetten trau ich mich ja nicht drauf, aber ich denke, das sind die vier Gänse.
Felsen und Elbe, eine stimmige Kombination.
Felsen und Elbe, eine stimmige Kombination.

Wir kommen von der hinteren Seite ins Areal der Bastei – so gelangen wir zuerst zur Felsenburg, die ihr besichtigen könnt. Danach geht es Richtung Bastei-Brücke. In der Saison sieht man vor lauter Menschen fast die Brücke nicht. Beim Aussichtspunkt nach der Brücke muss man sich fürs Erklimmen der Plattform anstellen, um dann schnell das Foto von der Bastei-Brücke zu schießen. Für uns ist das nichts – so nach dem Motto „schnell hin, Foto, wieder weg und abhaken“ ist so gar nicht unsere Sache. Daher unser Tipp: früh aufstehen und den Sonnenaufgang hier erleben. Den Moment, wenn die Nacht dem Tag weichen muss, das müsst ihr erleben! Aber Vorsicht: ihr könnt süchtig werden und immer wieder kommen wollen. So wie wir. Seit unserem ersten Besuch hier vor vielen Jahren.

Die Bastelbrücke unter der Woche - schaut mal, wie viele dort sind.
Die Bastelbrücke unter der Woche – schaut mal, wie viele dort sind.
Viele der Felsen sind Kletterfelsen - Respekt vor dieser sportlichen Leistung.
Viele der Felsen sind Kletterfelsen – Respekt vor dieser sportlichen Leistung.
Sattes Grün und dazwischen die grauen Türme - herrlich!
Sattes Grün und dazwischen die grauen Türme – herrlich!
Die Felsgruppe rund um die Basteibrücke - was für ein Anblick!
Die Felsgruppe rund um die Basteibrücke – was für ein Anblick!

Zurück zum Auto geht es über die Straße bis zum Parkplatz. Auch heuer steht wieder der alte Mann mit seiner Drehorgel am Straßenrand – wir hören ihm ein wenig zu und natürlich werfen wir Geldstücke in seinen Hut. Ich mag die Drehorgel als ein Relikt aus früheren Zeiten und daher freue ich mich schon auf ihn und hoffe, dass er auch im kommenden Jahr noch die Kraft hat, hier zu musizieren.

Da es bei Tageslicht so schön war sind wir am nächsten Morgen gleich nochmal hingekommen!

Und so schaut es vor dem Sonnenaufgang aus....
Und so schaut es vor dem Sonnenaufgang aus….
Eine (fast) leere Brücke - jetzt kann man die Menschen an einer Hand abzählen.
Eine (fast) leere Brücke – jetzt kann man die Menschen an einer Hand abzählen.
Das sanfte Licht des Morgens und die Stille der Natur. Wir kommen immer wieder her.
Das sanfte Licht des Morgens und die Stille der Natur. Wir kommen immer wieder her.

Tourdaten

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