Es ist wieder so weit, die Marillenbäume in der Wachau blühen. Egal, wie oft wir dieses Naturschauspiel schon gesehen haben, sind wir jedes Jahr aufs Neue begeistert und genießen die zarten Marillenblüten und ihren Duft. Ja, der Frühling liegt in der Luft. Zwischen den kleinen Wachauorten Schwallenbach und Willendorf liegen entlang der alten Straße zahlreiche Marillengärten, die wir bei dieser Runde bewundern.
Gleich ob mit dem Rad auf einer Wachau-Tour oder aber zu Fuß, hier findest du zahlreiche Fotomotive und kannst die Baumblüte so richtig genießen. Wir entscheiden uns für eine Kombination aus Wanderung in den Wäldern der Wachau als Hinweg und Marillen-Gucken am Rückweg. Hast du wenig Zeit, dann kannst du dein Auto ganz bequem am Parkplatz an der Bundesstraße in Willendorf parken und entlang der alten Straße nach Schwallenbach schlendern.
Unser Tipp ist unter Woche in die Wachau zu fahren. Auch dann ist um diese Jahreszeit viel los, aber kein Vergleich zum Wochenende. Egal ob beim Fahren mit dem Auto, beim Radfahren oder Gehen, pass gut auf die anderen Verkehrsteilnehmer auf. Viele schauen gefühlt mehr auf die Blüten als auf die Straße. Da kann es schon mal passieren, dass ein Fußgänger plötzlich die Straße quert oder ein Auto auf die Seite fährt zum Halten.
Kurzfassung Wandern Marillenblüte Willendorf - Schwallenbach
Weglänge: 8,3 km
Höhenmeter Anstieg: 230 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 2:41 - bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: auf Waldwegen und Forststraßen. Guter Untergrund und einfach zu gehen. Alte Straße auf Asphalt.
Kondition: wenige und sanfte Höhenmeter.
Markierung: meist unmarkiert, aber mangels Alternativen nicht schwierig. Ein Teil des Weges ist nicht auf den Karten eingezeichnet.
Parken: in Schwallenbach eher schwierig, kleine Parkfläche bei der Kirche. In Willendorf gibt es einen guten Parkplatz neben der Bundesstraße. So startest du mit dem Weg entlang der Marillenbäume.
Link: Parken Willendorf
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wachau vom Feinsten - wunderbare Landschaft. Ausblicke auf die Ruine Aggstein, viele Marillenbäume.
Schwallenbach ist ein kleiner, sehr hübscher Ort mit einem malerischen Zentrum rund um die Kirche.
Einkehr/ Rast: mitten in der Wachau gibt es viele Heurige. Immer wieder einmal ein Bankerl am Weg.
Link zum GPS-Track
Link zu ähnlichen Wanderungen:
Auf der Südseite der Donau findest du rund um Rossatz die Marillenmeile.
Link: Marillenmeile
Auf unserem Blog gibt es zahlreiche Wachauwanderungen, auf vielen siehst du Marillen!
Beschreibung unserer Wanderung Marillenblüte Schwallenbach - Willendorf
Sonne und warme Temperaturen, auf in die Wachau. Ein kurzes Telefonat mit Geralds Eltern bestätigt uns, die Marillenbäume blühen. Dass es ein stinknormaler Wochentag ist, finden wir klasse. Wer schon mal ein Wochenende mit Top-Wetter zur Zeit der Baumblüte erlebt hat, der weiß, wie viel dann im Donautal los ist.
Im vergangenen Jahr hätten bei Rossatz drüben zwei Autofahrer fast zu raufen begonnen wegen eines Parkplatzes. Von den Schimpftiraden will ich mal gar nicht reden. Da war viel Stress in der Luft an diesem Samstagnachmittag. Da ist es unter der Woche doch gleich mal viel angenehmer. Radfahrer und ein paar "Marillen-Gucker" sind unterwegs.
Ob du diese Tour in Schwallenbach oder Willendorf startest, bleibt dir überlassen. Parken ist in Willendorf am großen Parkplatz entlang der Bundesstraße deutlich besser als im engen Schwallenbach. Wir können bei Geralds Eltern parken und starten daher hier.
Dieser kleine Wachauort ist wenig bekannt. Dabei hat er mit seiner alten Kirche und dem historischen Ortskern viel Charme und ist überaus reizend. Sogar ein Schloss gibt es! Ein kurzes Stück folgen wir der Straße und biegen dann nach links Richtung Jauerling ab. Dem Schwallenbach entlang geht es in den Wald hinein.
Derzeit säumen viele Frühlingsblumen den Weg. Vom Leberblümchen über das Buschwindröschen bis hin zum Hänselundgretel ist alles da. Dazwischen knallgelbe Himmelschlüssel. Himmlisch und herrlich ruhig. Es ist kein markierter Wanderweg, dem wir folgen. Und wie so oft ist man dann alleine unterwegs.
Nach einiger Zeit hast du eine Option. Entweder du verlässt den Bach und bleibst auf dem Forstweg oder aber du folgst weiterhin dem Bach. Dieser Weg ist unsere Wahl! Hübsch ist es hier und sehr idyllisch. Nach einer Schleife kreuzt du die Forststraße und gehst gegenüber weiter.
Sanft steigend und immer wieder mit hübschen Ausblicken wandern wir durch den Wald. In einer Kehre wählen wir den linken Weg, der leicht bergab geht. Hier kannst du die Tour verlängern und über den anderen zum Nussberg aufsteigen und dann direkt nach Willendorf gehen.
Wenn du dir eine Karte anschaust, siehst du, dass unser Weg endet und nach einem Stück ohne Weg ein neuer beginnt. Es gibt aber einen Verbindungsweg, der nicht eingezeichnet ist. Gerald´s Mama Erika begleitet uns heute und als "Hiesige" kennt sie solche Feinheiten.
Mitterweile sind wir Willendorf schon sehr nahe und gelangen zu einem grandiosen Aussichtspunkt. Ihn kennen wir von unserer letzten Tour rund um die Venus-Fundstelle. Das Wetterkeuz liegt schräg gegenüber der Ruine Aggstein und oberhalb des Ortes. Ein Bankerl und zwei lustige Stühle locken zu einer Rast.
Bergab nach rechts gehen wir dann weiter ins Tal. Wenn es neben dem Weg raschelt, dann zahlt es sich aus, genauer hin zu schauen. Die Eidechsen sind munter! Viele Schmetterlinge flattern umher und ein Eichelhäher schimpft uns so richtig aus. Herrlich, wenn im Frühling alles zu neuem Leben erwacht.
Dann sehen wir sie schon, die ersten Marillenbäume, die derzeit so viele Liebhaber der hauchzarten Blüten in die Wachau locken. Egal ob du sie "nur" bewunderst oder fotografieren möchtest. Eine Fülle an Motiven wartet. Dazwischen bringe Zwetschken und Pfirsiche Abwechslung in die Blütenpracht.
Nimm dir Zeit und schließe mal die Augen. Genieß den Duft der Blüten, so zart wie sie sind und gleichzeitig ein wenig nach Honig. Ich liebe es. Und dann das Summen. Die geschlossenen Augen tun unseren oftmals stark geforderten Sinne so richtig gut. In die Wiese setzen und entspannen! Herrlich!
Je nachdem, wo du deine Wanderung begonnen hast, bist du in Willendorf am Ziel oder gehst wie wir der alten Straße entlang bis nach Schwallenbach. Rechts und links ein Blütenmeer. Auf dieser Straße triffst du vorrangig Wanderer und Radfahrer. Nur selten fährt hier ein Auto.
Für uns geht es nun noch auf ein leckeres Bratl-Brot mit frischen Kren bei den Schwiegereltern. Und ein Stück Mohnstriezel, vom Schwiegervater Franz selbst gemacht. Ja, ich hab Glück. Bei uns in der Familie backen und kochen alle hervorragend, Männer wie Frauen. Besonders freut es uns, dass auch unsere beiden Söhne ein Händchen dafür haben und diese Familientradition fortsetzen. Ein selbstgemachter Kuchen ist halt schon was Besonderes.
Ein wunderbarer Wachautag geht zu Ende! Was für ein herrliches Erlebnis. Stille im Wald, viele Blumen und Tiere. Und als Höhepunkt die Marillenblüte! Juhu, der Frühling ist da!