Linkes Donauufer oder rechtes? Diese Frage stellt sich uns immer, wenn wir mit der Wachaubahn oder einem Donauschiff in der Wachau flussaufwärtsfahren und dann hinunter mit dem Rad. Beide Seiten haben ihre besonders malerischen Orte und spannende Ausblicke. Doch warum nur eines von beiden? Dank der Rollfähre in Spitz verbinden wir Süd- und Nordufer der Wachau zu einer herrlichen Rundfahrt mit dem Rad!
Kurzfassung Radtour Wachau von Mautern bis Spitz
Weglänge: 35,3 km
Höhenmeter Anstieg: 413 hm
Schwierigkeit: einfach auf Radwegen und Straßen, immer gut zu fahren!
Parken: am Parkplatz in Rossatz oder wo auch immer du in die Tour einsteigen willst.
Link: Parken
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Wachau vom Feinsten - wunderbare Landschaft
Einkehr/ Rast: mitten in der Wachau gibt es viele Heurige. Spar-Markt in Weißenkirchen und Spitz.
Link zum GPS-Track
Link zu ähnlichen Radtouren in der Wachau:
Unsere Radtour in der Wachau von Mautern bis Spitz mit Rollfähre
Als Parkplatz für diese Radtour wählen wir den Parkplatz in Rossatz. Ihn kennen wir bereits von zahlreichen Wanderungen. Er ist derzeit kostenfrei und zusätzlich findest du hier eine Info-Tafel zu den Heurigen!
Vorbei an der Kirche geht es zum Radweg an der Donau. Zuerst gerade hinunter, dann ein Stück flussaufwärts an ein paar Heurigen und sehr hübschen Wachau-Höfen vorbei. Der Mühlweg bringt uns direkt zum Donau-Radweg. Ab jetzt fahren wir flussabwärts bis nach Mautern.
Sicher wirst du vorher aber noch ein paar Mal stehen bleiben. Es ist einer der wohl schönsten Ausblicke auf Dürnstein, der dich auf dieser Strecke erwartet! Quasi "das" Fotomotiv mit Stift, Ruine und Donau. Da sind wir auch schon beim ersten Vorteil dieser Kombi-Tour: Dürnstein vom anderen Ufer und dann mitten durch die Altstadt!
In Mautern kannst du die Rest der römischen Kultur und des Limes bewundern. Es sind die besterhaltenen Mauerreste Österreichs von römischen Kastellanlagen. In den vergangenen Jahrhunderten wurden die Mauern aus der Römerzeit in die bestehende Befestigungsanlage integriert und so letztendlich erhalten!
Am Kreisverkehr biegst du auf die hübsche, wenn auch schmale stählerne Fachwerkbrücke ab. Bereits seit 100 n. Chr. gibt es hier eine Verbindung zwischen Mautern und Stein, wie Funde belegen. 1463 erhielten Stein und Krems ein Brückenprivileg von Kaiser Friedrich III. Es war das zweite in Österreich nach Wien, die 1439 die ersten Donaubrücke Österreichs bauen durften. Die aktuelle Brücke stammt aus 1895.
Obwohl sie unter Denkmalschutz steht, wurde 2014 über eine Abriss nachgedacht. Das Gewichtslimit wurde in den folgenden Jahren immer mehr gesenkt, derzeit wird sie saniert. Das äußere Erscheinungsbild soll gewahrt bleiben, aber eine Erhöhung der Pfeiler und eine Verbreiterung der Rad- und Gehwege sind geplant. Du musst derzeit auf der Straße fahren. Die Gehwege befinden sich an der Seite. Wenn es dir zu eng ist, dann kannst du dein Rad auf dem Gehweg schieben und die Aussicht von der Brücke genießen!
Am Nordufer angelangt, bringt uns der Radweg zum Bahnhof Stein und dann weiter aus der Stadt hinaus. Der erste Ort, den wir erreichen, ist Unterloiben. Es ist ein hübschern Wachauort, den wir durchqueren.
Dann taucht sie auch schon in unserem Blickfeld auf, die Ruine Dürnstein auf den markanten Felsen. Zur Geschichte vom Sänger Blondel und König Richard Löwenherz muss ich dir sicher nichts erzählen, oder? Wenn du Dürnstein noch nicht kennst, dann nimm die Zeit für einen Besuch auf der Ruine und erkunde die Altstadt samt Stiftskirche!
Wir wählen bei unserer Radtour den Weg entlang der Donau, also zu Füßen der Altstadt. Es ist schon so einiges los, da ist es mit dem Rad unten gemütlicher fahren! Außerdem gibt es so spannende Blicke auf die Felsen unter dem Stift. Dürnstein ist für uns einer, wenn nicht der schönste Wachauort! So viele wunderbare Häuser, Plätze und versteckte Kleinigkeiten, die es zu entdecken gilt!
Nach Dürnstein führt der Radweg der Straße entlang. Bald sind bergseitig zwei kleine Tunnel, hinter denen das Hotel Pfeffel liegt. Wenn du wie ich die Mariandl-Filme mit Waltraud Haas und Conny Froboess liebst, dann hast du sicher noch die Szene im Kopf, wo der Pfüller pfeilschnell in einen einbiegt um der Alkohol-Kontrolle zu entgehen. Das wurde hier gedreht!
Nach einiger Zeit verlässt der Radweg die Uferstraße und dreht sich nach hinten in die Weingärten. Es ist die alte Bundesstraße, der wir folgen und die heute nahezu nur mehr von den Radfahrern und den Weinbauern benutzt wird!
Der nächste Ort auf unserer Wachau-Radfahrt ist Weißenkirchen. Dazu geht es bisschen bergauf in den Ort. Weißenkirchen bietet mit seiner Wehrkirche und den idyllischen Häusern sehr, sehr viel fürs Auge. Auch hier gilt, wenn du es noch nicht kennst, nimm dir Zeit! Geh auf der Holztreppe hinauf zur Kirche, bewundere die Aussicht und spüre ganz viel Wachau pur!
In Weißenkirchen gibt es einen Spar-Markt, falls du dir noch etwas zu trinken oder eine Jause kaufen willst. Rastplätze findest du immer wieder auf dieser Tour, einer unserer liebsten kommt in St. Michael!
Nach Weißenkirchen fahren wir durch Wösendorf, einem weiteren überaus hübschen Wachauort. Eines der Highlights dieser Radtour folgt nun, die Kirche St. Michael. Schau dir das Dach genau an, dort sitzen die versteinerten Hasen aus der Sage! Nach der Kirche siehst du ein "Tor", durch das der Radweg führt. Oben ist unser Lieblingsrastplatz! Jedes Mal, wenn wir hier sind, egal ob mit dem Rad oder beim Wandern, gehen wir hinauf und setzen uns zumindest kurz hin. Für mich ist es heute der Ort fürs Malen in mein Reisetagebuch.
Nun sind wir schon in der Zielgeraden für unseren Umkehrpunkt Spitz! Es ist einer der lieblichsten Wachauorte. Das fängt schon beim schmucken Bahnhof an und geht weiter in der Altstadt. Wenn du noch ein paar Höhenmeter zu deiner Radtour ergänzen möchtest, dann empfehlen wir dir einen Abstecher zum Roten Tor. Es liegt oberhalb von Spitz und ist einer der schönsten Aussichtspunkte in der Wachau! Du kannst auf der Straße hinauffahren oder aber von unten durch die Weinberge hochwandern.
Im Gasthof "Goldenes Schiff" gibt es für uns noch Eiskaffee und Frucheisbecher, bevor wir auf den Retourweg starten! Link: Goldenes Schiff Aus dem Gastgarten hast du einen schönen Blick auf die Donau! Dann fahren wir hinunter zur Rollfähre!
Mit dem Auto ist es für mich ja immer ein bisschen aufregend auf die Fähre zu fahren, mit dem Rad ist es da einfacher. Irgendwie gleich ein bisschen Urlaubsstimmung, so auf dem Schiff quer über die Donau in der Wachau!
Hier der Link zur Fähre: Donaufähre Spitz
Drüben angekommen, folgen wir dem Radweg flussabwärts. Der Radweg ist am Südufer sehr fein, derzeit aber leider für ein längeres Stück auf die Bundesstraße umgeleitet. Warum es so ein langes Stück ist, verstehen wir ja nicht ganz, da man immer wieder mal nach unten sieht und dort alles gut ausschaut. Aber egal, so ist es nun mal. Es geht auch gut, aber die engen Straßen und der Autoverkehr sind halt nicht so prickelnd.
Dann geht es aber wieder hinunter auf den Radweg und wir genießen die Stille und die schönen Ausblicke neben der Donau. In Rührsdorf fahren wir direkt an einem himmlischen Gastgarten mit Livemusik vorbei. In bester Sonnenlage sitzen die Gäste! Immer wieder kannst du auch Marmeladen und Liköre kaufen, Wein sowieso!
Nach diesem letzten wunderbaren Abschnitt der Radfahrt durch die Wachau erreichen wir Rossatz, wo wir ein bisschen bergauf zu unserem Parkplatz treten müssen. Was für ein Tag! Wachau und Radfahren, das gehört für uns mindestens einmal im Jahr fix dazu. Jedes Mal sind wir aufs Neue begeistert und genießen diese Strecke! Wenige Höhenmeter, gute Radwege und herrliche Landschaft. Besser geht nicht, besonders wenn zum Abschluss oder mittendrin ein Heuriger lockt!