Im Tal ist die Zeit der Mostbirnblüte bereits vorbei. Das frische Grün der Blätter löst das strahlende Weiß der unzähligen Blüten ab. Oben am Sonntagberg stehen sie aber noch in Vollblüte, die markanten Wahrzeichen des Mostviertels. Auf dem Panoramahöhenweg wandern wir entlang und stoßen dabei auf eine ganz besondere Holzhütte mit interessantem Innenleben!
Bereits auf der Anfahrt zur Basilka machen wir einen kurzen Stopp bei einem besonders schönen Birnbaum. Wir sind ja grundsätzlich nicht so die Fotostopp-Typen, hier können wir jedoch nicht widerstehen. Zu hübsch anzusehen ist er mitten in der frühlingsgrünen Wiese. Noch dazu bei Sonnenschein und der war ja diesen April mehr als spärlich. Weit unter dem Durchschnitt liegt er bei den Sonnenstunden und auch von der Temperatur her.
Umso mehr erfreuen wir uns an jeder Sonnenstunde! Oben bei der Basilika Sonntagberg angekommen, genießen wir die Aussicht aufs Mostviertel und bis ins Waldviertel auf der einen und die hohen Berge auf der anderen Seite. Ich finde ein perfektes Bankerl für eine Reiseskizze, während Gerald mit der Kamera um die Kirche geht.
Der Wanderweg ist leicht zu finden, mal sind wir auf einem Tut-Gut-Weg unterwegs, mal auf dem Kulturwanderweg. Und oft auf beiden gleichzeitig! Am Umkehrpunkt entdecken wir eine Holzhütte mit zahlreichen Klangschalen und anderen Klangkörpern. Sie stehe auf einem besonders schönen Aussichtspunkt und wird von einem Duftgarten umrahmt!
Was man so alles entdeckt, wenn man einfach drauflos geht. Hier gilt der Spruch: Unverhofft kommt oft! Wir wussten nichts von diesem erlebnisreichen Ziel, sind einfach auf dem Höhenweg dahin gewandert und nur wegen der Aussicht hierher gekommen!
Kurzfassung wandern Mostviertel Sonntagberg Panoramahöhenweg
Weglänge: 9,1 km
Höhenmeter Anstieg: 258 hm
Durchschnittliche Gehzeit: 2:57 - bedenkt hier immer, dass dies die reine Gehzeit ohne Pause ist! Am besten mal mit diesen Werten (und genügend Pufferzeit) vergleichen und so seine eigene Durchschnittszeit berechnen, kann schneller, aber natürlich auch langsamer sein!
Schwierigkeit: sehr, sehr einfach auf Asphalt und Forstwegen.
Kondition: minimale Höhenmeter, nur ein wenig bergauf und bergab dem Kamm entlang
Markierung: Tut-Gut-Wege und Kulturwanderweg gemischt. Denkbar einfach, da du am Kamm den Weg mit Ziel und Ausgangspunkt siehst.
Parken: es gibt verschiedene Parkplätze am Sonntagberg.
Link: Parken
Landschaft/ Erlebnis/ Fotografie: Mostviertel ringsum mit allem, das dazu gehört. Weitblick bis in die Alpen und ins Waldviertel. Motiv um Motiv, ein Eldorado für Fotografen und Urban Sketcher!
Einkehr/ Rast: auf dem Rückweg ein Holzhütterl mit Getränken zum Kaufen. Münzen einstecken!
Link zum GPS-Track
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Beschreibung wandern Mostviertel Sonntagberg Panoramahöhenweg
Rund um die Basilika Sonntagberg findest du zahlreiche Parkplätze! Eines haben alle gemeinsam, es geht ein paar Schritte hoch zur Kirche. Ob du sie nun gleich besichtigst oder damit bis zum Ende deiner Tour wartest, ist Geschmacksache oder wie bei uns vom Wetter abhängig.
Sonnenschein und strahlend blauer Himmel mit wenigen Wölkchen, da dreht Gerald gleich mal eine Fotorunde um die mehr als imposante Kirche. Jedes Mal, wenn wir nach Waidhofen fahren, bewundern wir sie. Was für eine Lage auf diesem Kamm oberhalb des Tals. Imposant, mehr geht da nicht mehr. Und dennoch lieblich zu gleich.
Für mich heißt es, diese Zeit für eine schnelle Aquarell-Skizze zu nützen. Bei der Aussicht mit den sanften Hügeln des Mostviertels kann ich nicht einfach so weiterwandern. Egal ob du malst, fotografierst oder "nur" schauen magst, du findest Bankerl und himmlische Aussichtspunkte!
Dem Kamm entlang starten wir unsere Wanderung. Es ist ein einfacher Waldweg, dem wir folgen. Zu unserer Rechten begleitet uns das Mostviertel-Panorama. Eine kleine Kirche schräg gegenüber ist das berühmte Tüpfchen auf dem I. Idyllisch und zauberhaft. Ständig könnten wir stehen bleiben und staunen. Was für ein wunderbarer Weg!
Manchmal ist es ein Tut-Gut-Weg, manchmal der Kulturwanderweg und dann wieder beide auf einmal. Nach dem ersten Stück wechseln wir auf einen schmalen Weg bergab, der uns zu auf eine asphaltierte Straße bringt. Wobei die Straßen hier mehr als Hofzufahrten vorzustellen sind. Einzig ein paar Touristen, die so zur Basilika zufahren, treffen wir. Weiter geht es bis zu einem Bauernhof mit einer Marienkapelle.
Die Marienstatue ist überraschenderweise groß, lebensgroß möchte ich sagen. Zu ihr gibt es eine spannende Geschichte. Bei einem Hoftausch im Jahre 1848 fand man auf dem Dachboden des Hochlehen-Hofes eine alte Marienstatue. 1853 stellten die Bauern sie in einer beim Haus erbauten Kapelle auf. Ein Kunsthändler aus Steyr entdeckte sie 1927 und erkannte ihren großen Wert. Kaufte sie und ließ für die Kapelle eine maßgetreue Nachbildung anfertigen. Das Original der Sonntagberger Madonna aus 1376 steht heute in der Österreichischen Galerie des Kunsthistorischen Museums im Unteren Belvedere und zählt zu den wertvollsten Stücken der Sammlung!
Bei dieser Kapelle geht es für uns noch einmal bergauf bis zum Kamm. Dort kannst du wieder zurück gehen, falls du wenig Zeit hast und dir nur ein wenig die Beine vertreten wolltest. Wir wenden uns aber nach rechts. Vorbei an einem Gehöft geht es entlang einer Wiese und dann neben einem kleinen Wäldchen bergab. Unten gelangen wir zu einer Straße, der wir nach rechts folgen.
So kommen wir zu einer Kreuzung, wo die Wanderwegweiser nach links zeigen. Wir folgen ihnen und gelangen so leicht bergauf zum Waldrand. Der folgende Abschnitt ist vom Weg her der malerischte. Eine Allee begleitet uns und gibt immer wieder spannende Ausblicke aufs Mostviertel preis.
Dann kommen wir ins freie Feld, wobei es besser in die freie Wiese heißen müsste. Hier ist es derzeit knallgelb vom Löwenzahn! Wir lieben ihn, jetzt und als Pusteblumen!
In der Ferne beobachten wir Radfahrer und Wanderer, die vom Weg nach rechts zu einem Aussichtspunkt mit einer Holzhütte gehen. Passt gut, das wird unser Umkehrpunkt! Ein kleines Stück auf einer der engen Straßen gehen wir weiter bergauf, dann biegen wir nach rechts zum Ziel ab.
Bevor wir es erreichen, finden wir eine Info-Tafel zur Eisenstraße. Schau dir den jungen Mountainbike-Fahrer genau an. Es ist Gerald! So witzig, dieses alte Foto zu entdecken!
Bei der Holzhütte angekommen gehen wir hinein und sind total überrascht. Eine Unmenge an unterschiedlichen Klangschalen und anderen Klanginstrumenten erwartet uns. Wir sind im Luft-, Klang- und Duftgarten Sonntagberg angelangt.
Der Rundbau mit Lehmbewurf wurde ringsum mit Holzschindeln verkleidet und dient dem aktiven und passivem Hörgenuss. Bei uns klarerweise aktiv, ausprobieren! Da sind wir voll dabei. Spannend, wie unterschiedliche die einzelnen Klangkörper klingen und welch unterschiedliche Töne man ihnen entlocken kann. Fasznierend! Mit so einem Erlebnis haben wir hier so gar nicht gerechnet!
Nun ist es Zeit, umzudrehen. Zurück folgen wir erst ein kleines Stück unserem Hinweg, dann treffen wir auf den Wiesen-Waldweg. Diesmal bleiben wir aber auf der Straße und gehen "unten". Keine schlechte Entscheidung, denn bald treffen wir auf eine kleine Holzhütte mit Selbstbedienungs-Kühlschrank für kalte Getränke! Vergiss nicht Münzen einzustecken!
Ab der Kreuzung, wo wir beim Hinweg hinauf zum Waldrand gingen, bleiben wir auf dem bekannten Weg. Kommen so zu der Stelle, wo wir uns für den Weg entlang des Kammes entschieden haben und nicht umdrehten. Diesmal gehen wir Richtung Kirche weiter und kommen nach wenigen Schritten zur Straße. Gleich gegenüber weist uns ein Schild den Weg zum Türkenbrunnen.
Klar, den wollen wir sehen! Ein wenig bergab und wir gelangen zu einer Kapelle. Leider verschlossen, aber man kann durch die Gitter schauen. Spannend mit Muscheln, Skulpturen und Malereien ausgestattet, nur leider in sehr schlechtem Zustand. Hier unten sollen die Türken samt Pferden im Morast versunken sein. Feuchter als am Restweg ist der Untergrund hier wirklich. Die Quelle selbst entdecken wir leider nicht. Vielleicht ist sie ja in der Kapelle.
Einem Kreuzweg folgen wir von hier aus zur Basilika. Wir erreichen sie auf der anderen Seite und folgen so dem Weg bis zur Vorderseite. Die Ausblicke sind phänomenal! Nach allen Seiten hin. Sowohl Kaffeehaus als auch Wirtshaus locken nach der Wanderung, wir möchten aber noch zu einem Mostbaron! Gerald hat uns die Adresse bereits im Vorfeld heraus gesucht! Ja, für die kulinarischen Ziele ist er zuständig. Ich suche die Wanderung und er das Rundherum. Perfekte Aufgabenteilung. Heuer sind wir im Herbst 20 Jahre verheiratet, da ist man schon eingespielt!
Die Panoramahöhenweg-Wanderung am Sonntagberg ist wirklich eine ganz besonders feine Tour. Einfach und wenig anstrengend, aber wunderschön! Eine dicke Empfehlung von uns. Und falls du mehr Anstrengung willst, dann kannst du von Böhlerwerk zu Fuß herauf wandern! Steht schon auf unserer List für die kommende Zeit!